
Angewandte Ethik
Aufbau & Inhalt
Der Aufbau des Studiengangs orientiert sich an den spezifischen Bedürfnissen eines berufsbegleitenden und praxisbezogenen Studiums:
Das Studienprogramm umfasst insgesamt 24 Blockwochenenden (freitags 18.30 Uhr bis 21.15 Uhr; samstags 9.30 Uhr bis 17.00 Uhr). In jedem Semester fallen daher sechs Wochenenden an. Dieses Programm wird darüber hinaus vertieft während zwei sechstägigen Intensivseminaren, welche jeweils im März in ausgewählten Tagungshotels innerhalb Deutschlands stattfinden.
Eine intensive Betreuung durch qualifizierte Tutorinnen und Tutoren während des gesamten Studiums ermöglicht ein Arbeiten und Diskutieren in kleinen Gruppen; es soll die Lerneffizienz steigern, die Motivation fördern und eine optimale Anpassung der Ausbildung an die individuellen Bedürfnisse der Teilnehmerinnen und Teilnehmer ermöglichen.
Neben Vorlesungen und Seminaren, in denen theoretische Grundlagen gelegt und eingeübt werden, können die Teilnehmerinnen und Teilnehmer während des Studiums ihren persönlichen und beruflichen Interessen entsprechend Schwerpunkte in folgenden Bereichen setzen:
- Medizin- und Bioethik
- Umweltethik
- Wirtschaftsethik
- politische Ethik
- Rechtsethik
Interdisziplinarität
Um einen Überblick über die Vielfalt der Themen und Herangehensweisen im Bereich der Angewandten Ethik bieten zu können, ist der Weiterbildungsstudiengang interdisziplinär angelegt. Dies kommt sowohl in der Auswahl der Dozent*innen zum Ausdruck als auch in den beteiligten Einrichtungen der Universität Münster. Dazu gehören:
- das Philosophische Seminar,
- das Centrum für Bioethik,
- das Institut für Ethik, Geschichte und Theorie der Medizin,
- das Seminar für Moraltheologie.
Module
Theoretische Grundlagen der angewandten Ethik
Inhalte und Ziele:
In diesem Modul werden die Studierenden mit den basalen theoretischen Grundlagen der angewandten Ethik vertraut gemacht. Dazu gehören:
- Zentrale ethische Theorien (deontologische, kontraktualistische, konsequentialistische Theorien, Grundfragen der Metaethik; Moral und Religion
- Ethische Propädeutik (Argumentieren in der Ethik, Analyse ethischer Texte)
- Entstehung und soziale Funktion der angewandten Ethik, ihre Institutionalisierung in Politikberatung und Ethikkommission
Lernziele:
- Die Studierenden haben Grundkenntnisse der allgemeinen Ethik, insbesondere ihrer zentralen normativen Theorien erworben. Sie verfügen über die Fähigkeit, zwischen normativen und deskriptiven Aussagen zu unterscheiden und die Zusammenhänge/Differenzen zwischen Moral und anderen normativen Systemen (z. B. Religion) zu erläutern.
- Sie haben verstanden, was Argumente sind und wie sie sich von anderen Aussageformen unterscheiden. Sie können Argumente erkennen, rekonstruieren und kritisieren. Sie haben die Fähigkeit erworben, schwierige Ethische Texte zu analysieren.
Sie sind mit den Entstehungsgründen der angewandten Ethik und den wichtigsten Formen ihrer Institutionalisierung und Implementierung vertraut.
Ethische Probleme im Umgang mit dem Lebendigen und der Natur
(Bereichsethiken I: Medizin-, Umwelt- und Tierethik)
Im Rahmen dieses Moduls sollen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit dem Gesamtkomplex der ethischen Probleme vertraut gemacht werden, die im Zusammenhang des menschlichen Umgangs mit lebenden Wesen und mit der Natur entstehen. Dabei werden die wichtigsten Theorieansätze in diesen Bereichen vorgestellt und ihre Reichweite diskutiert. Über diese unumgängliche Grundlegung hinaus besteht das Bemühen
- auf die spezifischen beruflichen Erfahrungen der Teilnehmerinnen/Teilnehmer einzugehen und deren Kompetenzen in den Veranstaltungen im Kurs zur Geltung kommen zu lassen (z.B. durch die Diskussion von Fällen aus der medizinischen Praxis);
- auf aktuelle Ereignisse und Entwicklungen zu reagieren und sie als exemplarische Anwendungsfälle der vermittelten Theorien zu behandeln.
Die genaue thematische Schwerpunktsetzung kann von den Interessen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer abhängig gemacht werden. Dabei müssen aber Medizinethik mit mindestens drei und Umweltethik mit mindestens zwei Wochenenden vertreten sein.
Lernziele:
- Erkennen und Analysieren ethischer Probleme im menschlichen Umgang mit dem Lebendigen und mit der Natur
- Kenntnis der wichtigsten Theorieansätze in der Medizin- und Umweltethik
- Anwendung dieser Theorieansätze zur Lösung von Problemen
- Reflexion der Möglichkeiten und Grenzen der Lösung solcher Probleme
Ethische Probleme der modernen Gesellschaft
(Bereichsethiken II: Ethische Probleme in Politik, Wirtschaft und Recht)
Im Rahmen dieses Moduls sollen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit den grundlegenden Problemen der modernen Gesellschaft vertraut gemacht werden, die sich im Rahmen der wichtigsten gesellschaftlichen Subsysteme stellen: Dabei ist vor allem an Politik, Recht, Wirtschaft, Wissenschaft, Medien zu denken. Wie bei Modul II werden auch hier über die unumgängliche theoretische Grundlegung hinausgehend
- die spezifischen beruflichen Erfahrungen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer sowie deren Kompetenzen berücksichtigt;
- aktuelle Ereignisse und Entwicklungen aufgegriffen und als exemplarische Anwendungsfälle der vermittelten Theorien behandelt.
Die genaue thematische Schwerpunktsetzung kann von den Interessen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer abhängig gemacht werden. Dabei müssen die Bereiche Politik- und Wirtschaftethik mit jeweils vier und drei Wochenenden und Rechtsethik mit einem Wochenende vertreten sein.
Lernziele:
- Einsicht in die Spezifik der ethischen Probleme der unterschiedlichen sozialen Subsysteme
- Kenntnis der wichtigsten einschlägigen Theorieansätze
- Unterschiedliche Problemlösungsstrategien und ihre Grenzen
Verfassen der Masterarbeit
Aufbauend auf den in den Modulen 1 bis 3 erworbenen Kenntnissen und Fähigkeiten werden in diesem Modul die Fähigkeiten vertieft, eine längere wissenschaftliche Arbeit zu entwerfen und zu verfassen. Gleichzeitig vertiefen die Studierenden ihre ethischen Kenntnisse exemplarisch an einem Problem.
Während eines mehrtätigen Intensivseminars Ende des 3. Semesters stellen sie die vorgesehenen Themen und Projekte vor und diskutieren diese im Plenum.
Terminplan
Das Studienprogramm umfasst insgesamt 24 Blockwochenenden (freitags 18.30 Uhr - 21.15 Uhr; samstags 9.30 Uhr - 17.00 Uhr). In jedem Semester fallen daher sechs Wochenenden an. Die Blocktermine finden i. d. R. in den Räumlichkeiten der WWU Weiterbildung statt.
Dieses Programm wird darüber hinaus vertieft während zwei fünftägigen Intensivseminaren, welche jeweils im März in ausgewählten Tagungshotels innerhalb Deutschlands stattfinden.
Eine Beispielübersicht des aktuellen Kurses (2022-2024) finden Sie hier:
Prüfungsleistungen
Jedes der vier Module wird durch eine Prüfung abgeschlossen. Dabei werden verschiedene Prüfungsformen berücksichtigt: Ablegen einer 30minütigen mündlichen Prüfung (Modul 1); Verfassen von Hausarbeiten (Modul 2 und 3) und als Abschlussprüfung das Verfassen einer Masterarbeit (Modul 4).
Der Studiengang in Zahlen