
Aufbau und Inhalte
Konzept
Der Master „IT-Management“ ist von der Disziplin der Wirtschaftsinformatik geprägt. Er positioniert sich zwischen technischen, betriebswirtschaftlichen und juristischen Aspekten des IT-Managements in Wirtschaft und Verwaltung. Insbesondere ermöglicht der Studiengang das duale Studium bzw. eine Weiterbildung neben dem regulären Beruf.
Die Integration von Organisations- und Informationssystemgestaltung prägt das Rollenverständnis des IT-Managers und ist die Leitidee des weiterbildenden Masterstudiengangs „IT-Management“. Die Konzeption und Durchführung des Studiengangs obliegt den Direktoren des renommierten Instituts für Wirtschaftsinformatik der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster. Das interdisziplinär angelegte Konzept und die Lerninhalte orientieren sich an den aktuellen Informationstechnologien und den Anforderungen der beruflichen Praxis.
Der Studiengang richtet sich sowohl an erfahrene Führungskräfte in Unternehmen und Organisationen an der Schnittstelle zwischen Management und IT-Abteilung, als auch an Führungskräftenachwuchs, der sich auf eine Führungsposition vorbereiten möchte.
Speziell auf Informationsmanager in Handel, Industrie und Dienstleistung sowie leitende Angestellte der Bereiche Anwendungsentwicklung, Informationssystemstrategie, EDV-Koordination und Projektmanagement ist das inhaltliche Konzept des Programms ausgerichtet. Auch Berater, die die neusten Entwicklungen im Bereich des Informations-managements kennen lernen wollen, sollten sich besonders angesprochen fühlen.
Aufbau
Der Studiengang ist modular aufgebaut. In jedem Modul erwerben Sie international anerkannte und transferierbare Leistungspunkte (ECTS). Das Programm ist explizit auf die Bedürfnisse von Berufstätigen zugeschnitten. Es ermöglicht eine flexible Gestaltung des Studienablaufs und lässt sich somit Ihrer beruflichen Belastung flexibel anpassen. Für den Master "IT-Management" ist mit 120 ECTS-Creditpoints eine Regelstudienzeit von 36 Monaten vorgesehen. Der Studienablauf lässt sich, durch eine individuelle Gestaltung der Modulbesuche, bis auf ca. 24 Monate verkürzen.
Die Präsenzlehrveranstaltungen (Module 1-9) finden i.d.R. als Blockveranstaltungen an 5 aufeinander folgenden Tagen, ausschließlich in kleinen Gruppen mit i. d. R. maximal 25 Teilnehmenden, statt. Dies ermöglicht die unmittelbare Einbindung eines jeden Teilnehmenden in die Vermittlung der fachlichen Inhalte sowie eine intensive Kommunikation einerseits zwischen den Dozierenden und jedem Teilnehmenden, andererseits unter den Teilnehmenden selbst. Der Veranstaltungsort ist Münster.
Module
Modul 1: Daten- und Prozessmanagement
Der Architekt (in der Baukunst) beschreibt seine Ideen für ein Bauwerk in Plänen mit unterschiedlichen Perspektiven (Grundriss, Draufsicht, Schnitt etc.). Auch Informationssysteme können aus unterschiedlichen Sichten beschrieben werden, Insbesondere aus der Daten- und Prozesssicht. Dies kann durch Beschreibungskonstrukte geschehen, die eher den betriebswirtschaftlichen Gehalt des zu beschreibenden Informationssystems fokussieren (Fachkonzept), oder durch solche, die die informationstechnische Umsetzung zum Ziel haben (DVKonzept, Implementierung).
Solche Beschreibungskonstrukte sind Modellierungssprachen wie Entity-Relationship-Modelle, Funktionsdekompositionsdiagramme, Ereignisgesteuerte Prozessketten, Organigramme, oder auch Diagramme der UML-Notation, icebricks etc. Das Modul Daten- und Prozesmanagement vermittelt die Grundlagen einiger dieser Modellierungssprachen anhand der von A.-W. Scheer vorgeschlagenen Architektur integrierter Informationssyteme (ARIS), die einen methodenorientierten Ordnungsrahmen darstellt. Darüber hinaus wird auch ein etabliertes Vorgehensmodell für prozessorientierte Reorganisationsprojekte besprochen.
Informationssysteme für spezifische Wirtschaftszweige oder Branchen werden häufig mit einem hohen Abstraktionsgrad beschrieben, um einen Überblick zu vermitteln. Beispiele sind das Y-Modell und das Handels-H-Modell zur Beschreibung der Aufgaben in Industrie- bzw. Handelsunternehmen. Industrieunternehmen übernehmen in der volkswirtschaftlichen Wertschöpfungskette die Aufgabe der Produktion von Gütern, Handelsunternehmen die der Distribution an (End)-Kunden. Diese wesentlichen Aufgaben spiegeln sich auch in den Informationssystemen wider, die in den Unternehmen eingesetzt werden. In Industrieunternehmen stehen die betriebswirtschaftlich-dispositiven Systeme der Produktionsplanung und -steuerung (PPS) und die technischen Systeme der Konstruktion und der Fertigung (CAD Computer Aided Design und CAM Comput Aided Manufacturing) im Mittelpunkt. Eine wesentliche Integrationsaufgabe besteht in der Zusammenführung der technischen und betriebswirtschaftlich-dispositiven Systeme (Kopplung der CAD/CAM-Systeme mit den PPS-Systemen).
Handelsunternehmen haben eine räumlich-zeitliche Überbrückungsfunktion und eine Sortimentsfunktion zu erfüllen. Dies manifestiert sich in den Hauptaufgaben Beschaffen, Lagern und Verkaufen. Logistiksteuerung, Kontraktverwaltung mit Abrufsteuerung, Konditionenverwaltung, Kalkulationsunterstützung, Regaloptimierung und Nachschubsteuerung sind einige der wesentlichen Bereiche, in denen Informationssysteme die Arbeit des Händlers unterstützen müssen. Wesentliche Integrationsaufgaben liegen in der Kopplung des Mengenflusses von Einkauf und Verkauf und in der interorganisationalen Verbindung, zwischen Lieferanten und Händler einerseits und zwischen Großhändler und Einzelhändler andererseits.
Das Modul Daten- und Prozessmanagement vermittelt die grundlegenden Eigenschaften dieser Informationssysteme, der zugrundeliegenden Datenstrukturen und Prozessflüsse. Darüber hinaus werden die Vorteile von Ordnungsrahmen und Referenzmodellen bei domänenspezifischen Reorganisationsvorhaben dargelegt und diskutiert.
Modulleitung: Prof. Dr. Jörg Becker
Modul 2: Software Engineering
Die Entwicklung von Software besteht aus mehreren Phasen. Das klassische Wasserfallmodell unterscheidet die Phasen Planung, Definition, Entwurf, Implementierung, Testen sowie Einsatz und Wartung. Der Projektplan gibt einen Überblick über Reihenfolgen, geplante Zeiten für einzelne Aktivitäten und sachlogische Zusammenhänge zwischen den zu erledigenden Aufgaben.
Weiterhin werden Dauer, Personalbedarf und Kosten des betrachteten Projekts geschätzt. In der Definitionsphase wird aus Anwendungssicht beschrieben, welche Aufgaben das zu entwickelnde System unterstützen muss. Dies erfolgt typischerweise in Form eines Pflichtenhefts und eines Produktmodells. Ausgehend noch von technischen Fragestellungen wie Modulgestaltung, Programmiersprachen, Datenbankeinsatz, Benutzeroberfläche etc., abstrahieren diese Prozessmodelle und beschreiben das Verhalten des Systems. Sie werden durch Datenmodelle, die die Struktur der Daten definieren, ergänzt. Der Umgang mit solchen Modellen wird an Fallstudien erarbeitet. In der Entwurfs-Phase wird festgelegt, aus welchen Komponenten das angestrebte System bestehen soll und wie diese zusammenarbeiten. Hierbei werden u.a. auch Entscheidungen zur Realisierung der Benutzerschnittstelle, der Datenhaltung, der Verteilung im Netz und der zu verwendenden Middleware und Komponentenarchitektur getroffen.
Weiterhin werden durch die Verwendung bewährter Entwurfsmuster die Flexibilität, Wartbarkeit und Übersichtlichkeit des Systems gesteigert. Nach einer Ausformulierung der Komponenten in der Zielprogrammiersprache werden diese getestet, um die korrekte Funktion des Systems zur belegen. Hierbei wird ausgehend von einzelnen Komponenten über Integrationstests von mehreren Komponenten schließlich das Gesamtsystem in seiner Zielumgebung getestet. Durch geeignete Testtreiber wird die Überprüfung einzelner Testfälle so weit wie möglich automatisiert. Zur Formulierung dieser Fälle gibt es die beiden sich ergänzenden Techniken Glass-Box-Testen und Black-Box-Testen, bei denen die innerer Struktur der Komponenten berücksichtigt bzw. nicht berücksichtigt wird.
Neben dem Softwareentwicklungsprozess werden in diesem Modul aktuelle Trends im Bereich der Softwareentwicklung aufgezeigt und ihre Hintergründe erklärt. Hierzu zählen neben Objektorientierung und der hierfür entwickelten Notation, der Unified Modeling Language (UML), insbesondere agile Vorgehensmodelle für die Software-Entwicklung, wie Extreme Programming und Scrum, sowie Entwurfs- und Architekturmuster. Zu den Grundkonzepten der objektorientierten Software-Entwicklung zählen u.a. Klassen, Objekte und Vererbung. Im Detail wird erläutert, wodurch sich Vorteile für die Wartbarkeit und Wiederverwendbarkeit ergeben. Zu nennen sind hier zunächst die auch aus imperativen Sprachen wie Ada und Modula bekannte Kapselung von Daten und darauf arbeitenden Operationen und die Trennung von Schnittstelle und Implementierung, die Voraussetzung für eine klare Aufgabenverteilung zwischen Teams bzw. Entwicklern ist.
Durch den Einsatz von Vererbung ergibt sich zusätzlich die Möglichkeit, statt wie bei klassischen Bibliotheken Funktionalität einfach verwenden und diese an ggf. leicht unterschiedliche Erfordernisse anpassen zu können. Musterbeispiele hierfür sind sogenannte Frameworks, d.h. adaptierbare Systeme von Klassen, wie z. B. Java AWT und Swing, zwei Frameworks zur Erstellung graphischer Benutzeroberflächen. Die UML bietet für die verschiedenen Aspekte eines Softwaresystems unterschiedliche Diagramme an, die erlauben, den jeweiligen Aspekt zu visualisieren. Zu nennen sind hier u.a. Anwendungsfall-Diagramme (Use Case Diagrams), Klassendiagramme, Interaktionsdiagramme, endliche Automaten und Aktivitätsdiagramme.
Modulleitung: Prof. Dr. Herbert Kuchen
Modul 3: Datenanalyse
Ziel dieses Moduls ist es, die Teilnehmer/-innen in grundlegende Fragestellungen, Techniken und Anwendungen des Data Mining einzuführen, ihnen anhand von Fallstudien die konkrete Bedeutung dieser Techniken aufzuzeigen und darzulegen, wie sich aus Mining-Resultaten Rückschlüsse auf den Kunden sowie auf das unternehmerische Management von Kundenbeziehungen ergeben können. Das Modul wird durch praktische Übungen mit der Statistik-Software R ergänzt.
Unternehmen sehen sich einer rasant wachsenden Datenflut gegenüber, die dadurch entsteht, dass Daten jeglicher Art elektronisch erfasst werden, dass Prozesse und Geschäftsvorgänge elektronisch abgewickelt werden und dass zahlreiche Applikationen Daten selbstständig erzeugen. Man ist dann mit dem Problem konfrontiert, aus diesen Daten Wissen abzuleiten. Data Mining ist ein Sammelbegriff für Techniken, die dieser Herausforderung begegnen wollen, und ist zentraler Teil eines Prozesses, den man auch als Knowledge Discovery in Databases (KDD) bezeichnet. Data Mining setzt typischerweise auf einem Datenlager (Data Warehouse) auf, das seinerseits aus einer homogenen oder einer heterogenen Sammlung von operationalen Datenbanken oder anderen Datenbeständen erzeugt wird.
Der schon fast „klassische“ Anwendungsbereich ist der elektronische Handel, bei dem über Techniken des Data Mining versucht wird, den jetzt elektronischen Kunden zu erkennen („User Profiling“) und einzuordnen, etwa um den Umgang mit ihm zu individualisieren und zu personalisieren oder um die Beziehung des Unternehmens zum Kunden nach seinen Wünschen und Bedürfnissen gestalten zu können („Customer Relationship Management“). Zahlreiche weitere Anwendungsbereiche finden sich in anderen IT-Feldern und in der künstlichen Intelligenz.
In diesem Modul wird der Bereich des Data Mining ganzheitlich dargestellt. Zu analysierende Daten müssen vor dem eigentlichen Mining etwa einer geeigneten Vorbereitung („Säuberung“, Data Cleansing) unterzogen werden, z.B. um Inkonsistenzen zwischen unterschiedlichen Datenbeständen auszugleichen, Datenformate aneinander anzupassen, Detaillierungsunterschiede auszugleichen oder Daten in ein einheitliches Modell zu transformieren. Sodann lernen die Teilnehmer/-innen Techniken der multivariaten Datenanalyse, insbesondere der Dimensionsreduktion, die Erstellung von Klassifikationen und Regressionen sowie die Bildung und Analyse von Clustern (Gruppen) kennen. Von zunehmender Bedeutung sind Data Mining-Techniken heute im Zusammenhang mit dem World Wide Web, da gängige Web-Server umfangreiche Protokolldaten erfassen.
Anhand konkreter Fragestellungen und Fallstudien werden die erarbeiteten Techniken erprobt, und es wird aufgezeigt, welche konkreten Implikationen sich für die einzelne Unternehmung ergeben können. Besonders hilfreich sind dabei Visualisierungstechniken, die heute in zunehmendem Maße auch von Data Mining-Werkzeugen eingesetzt werden.
Modulleitung: Prof. Dr. Heike Trautmann
Modul 4: Business Intelligence
Die zeitnahe Bereitstellung aktueller Daten aus dem operativen Geschäftsbetrieb zum Zwecke der Analyse, der Entscheidungsvorbereitung und der Prognose wird in Zeiten an Tempo ständig zunehmenden Wettbewerbs sowie unablässig wachsender Datenbestände - also in Zeiten von Big Data - immer wichtiger.
Führungsinformationssysteme und Data Warehouses bieten hier die angemessene Informationstechnik. Sie erlauben eine Aufbereitung und Integration von operativen Daten aus unterschiedlichen internen und externen Quellen in einem einheitlichen Datenbestand, auf welchem dann Auswertungen und Analysen unterschiedlichster Art durchgeführt werden können. Entwurf, Aufbau und Anwendungen von Führungsinformationssystemen und von Data Warehouses sind daher für eine kontinuierliche Analyse der Performanz eines Unternehmens sowie für eine Anwendung von OL AP- sowie Data Mining-Techniken unerlässlich.
Die fachkonzeptionelle Spezifikation von Führungsinformationssystemen umfasst die Modellierung des Raumes der Bezugsobjekte, die Gegenstand der Managemententscheidungen sind. Dies geschieht durch die Festlegung der für das Management relevanten Dimensionen, die die Managementsichten insgesamt aufspannen. Jede Dimension ist hierarchisch zu strukturieren, und die verschiedenen Dimensionen müssen aus betriebswirtschaftlicher Sicht orthogonal sein. Der Raum der Bezugsobjekte muss anschließend mit geeigneten Kennzahlensystemen kombiniert werden. Kennzahlensysteme legen fest, welche betriebswirtschaftlichen Aspekte der Bezugsobjekte für die Managemententscheidungen relevant sind. Aus der Kombination von Bezugsobjekten und Kennzahlen entstehen sogenannte Fakten, die die Berichte für das Management inhaltlich abschließend spezifizieren. Aus einer oder mehreren Datenquellen, bei denen es sich meist um operationale Datenbanken handelt, werden relevante Kenngrößen und Unternehmensdaten über einen sogenannten ETL-Prozess (für Extraction, Transformation, Loading) in ein Data Warehouse integriert; auf diesem setzen dann Anwendungen des OLAP und des Data Mining auf.
Die Organisation von Warehouse-Daten in Stern- oder Schneeflockenschemata wird anhand von Fallstudien erarbeitet und durch geeignete Entwurfstechniken illustriert. Schließlich setzen sich die Teilnehmer anhand konkreter Aufgabenstellungen mit der Frage auseinander, wie sich Warehouse-Daten mithilfe von OLAP-Techniken im Einzelfall zur Verbesserung der Unternehmensführung nutzen lassen.
Neben der vertikalen Schiene, die von der Management-Ebene auf die Data Warehouse-Ebene geführt wird, wird eine horizontale Schiene verfolgt, bei der es um Datenintegration und die Herstellung von Datenqualität auf einer stärker technischen Ebene geht. Die Beantwortung der Frage, wie man Daten aus unterschiedlichen, verschieden formatierten Quellen zusammenbringt und welche Probleme dabei zu lösen sind, bringt einen Rückbezug zum Data Cleansing, also der Bereinigung von Daten. Sodann wendet sich das Modul den Grundlagen des Online Analytical Processing (OLAP) und des Data Mining zu. Neben einer multidimensionalen Sicht auf die Warehouse- Daten spielt jetzt der Begriff des Datenwürfels (Data Cube) eine zentrale Rolle, und es werden die Grundlagen von Cube und Rollup-Operationen auf der Ebene von SQL vorgestellt. Konkrete Anwendungen von OLAP finden sich etwa im Customer Relationship Management (CRM) oder bei der Nutzung von Daten aus dem Web. Beim Data Mining steht die Frage der algorithmischen Erzeugung von Assoziationsregeln im Vordergrund, die vielfältige Anwendungen (u.a. im CRM sowie im Web-Mining) hat.
Neben „klassischer“ Warehouse-Technik und des ihr zugrunde liegenden Konzepten wendet sich das Modul auch neueren Fragestellungen zu, die sich insbesondere unter dem Schlagwort „Big Data“ ergeben. In diesem Kontext wird aufgezeigt, welche Ansätze zum effizienten Umgang mit sehr großen Datenmengen inzwischen entstanden sind, darunter NoSQL- und In-Memory-Datenbanken sowie auf dem Map-Reduce- Paradigma basierende Lösungen wie Apache Hadoop. Neben einigen Fallstudien zu Big Data werden auch die Grundzüge algorithmischer Herangehensweisen an Aufgaben wie Link-Analyse, Online-Advertising, Recommendation und Social-Network-Analyse behandelt. Schließlich geht das Modul aus die Frage von Auswirkungen solcher Big Data-Anwendungen auf eine Data Warehouse-Architektur ein. Damit wird einerseits ein Rückbezug vorgenommen; Andererseits wird ein Anknüpfungspunkt für andere Module geschaffen, in denen etwa das Thema Cloud-Computing oder die Analyse von Social Media Data behandelt wird.
Modulleitung: Prof. Dr. Gottfried Vossen
Modul 5: Informationsmanagement
Als Teilbereich des Informationsmanagements befasst sich das Informationssystemmanagement (ISM) speziell mit den Aufgaben von Führungskräften aus dem Bereich IT/IS. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Rolle des sogenannten Chief Information Officer (CIO), der vor der Herausforderung steht, das Thema IT/IS auf der Ebene des Top-Managements zu vertreten.
Dazu vermittelt das Modul ISM zunächst einen Überblick über Managementaufgaben auf strategischer, taktischer und operativer Ebene. Diese werden systematisch, ausgehend von der Positionierung und strategischen Planung über die Budget- und Investitionsplanung bis hin zur Planung und Steuerung des laufenden IT/IS-Betriebs, dargestellt und erörtert. Aus organisatorischer Sicht werden Optionen des IT/IS-Sourcing besprochen und Alternativen zur innerbetrieblichen Ausgestaltung des IT/IS-Bereiches aufgezeigt. Zu allen Fragestellungen werden Techniken und Entscheidungshilfen eingeführt, mit deren Hilfe die Managementaufgaben erfolgreich wahrgenommen werden können. Schließlich werden mithilfe von Fallstudien typische Problemstellungen aus der Managementpraxis vorgestellt und deren Lösung mit Hilfe der neu erlernten Techniken eingeübt.
Das Enterprise Architecture Management (EAM) akzentuiert die besondere Rolle von IT/IS-Führungskräften als „Architekten“ der IT-Landschaft in engem Bezug zu den Geschäftsprozessen und Dienstleistungen eines Unternehmens. Das Enterprise Architecture Management zielt mit seinem ganzheitlichen Ansatz auf die strategische Ausgestaltung des gesamten unternehmerischen Geschäftsprozess-IT-Systems durch eine strukturierte Betrachtung verschiedener Architekturebenen, durch zugehörige Methoden der Umsetzung sowie durch Möglichkeiten der Governance. Im Rahmen des Moduls ISM wird ein Überblick über die Zielsetzungen und das Methodenrepertoire des EAM gegeben. In Fallstudien wird zudem die Möglichkeit eröffnet, Teile dieser Methoden an realitätsnahen Problemstellungen zu erproben.
Da in einer vernetzten digitalen Welt auch die Bedrohungen immer größer werden, werden die Teilnehmenden darüber hinaus auch mit den Grundlagen des IT/IS-Risiko- und Sicherheitsmanagements vertraut gemacht. Dazu erhalten diese einen fundierten Überblick über Bedrohungen, Schutzziele sowie aktuelle Sicherheitstechnologien.
Modulleitung: Dr. Alexander Teubner
Modul 6: IT-Recht
Das Rechtsmodul dient zum einen der Vermittlung von Grundkenntnissen des IT-Rechts und weiterhin der Vermittlung aktueller Problemstellungen im Bereich der neuen Medien. Durch die Verflechtung unterschiedlicher Rechtsgebiete ist es erforderlich, sich mit den wichtigsten Teilbereichen des Informationsrechts vertraut zu machen, um eigene Entscheidungen im Bereich des Informationsmanagements rechtlich einordnen zu können.
Ein Block zum Thema IT-Recht beschäftigt sich mit den grundlegenden Fragen der Software-Erstellung und des Software-Schutzes. Die Einordnung dieses Fragenkreises unter die bestehende Gesetzeslage bereitet weiterhin in der Rechtspraxis erhebliche Probleme. Daher steht zunächst die Gestaltung von Software-Erstellungsverträgen und Überlassungsverträgen im Mittelpunkt. Die Fassung dieser Verträge hat einen wesentlichen Einfluss auf die kommerzielle Verwertung von Software und auf die Haftung der daran Beteiligten. Daher ist es von großer Relevanz, in welchem Umfang eine Beantwortung dieser Fragen nach dem klassischen Zivilrecht vorgenommen werden kann. Dabei sind Fragen der Sachmängelgewährleistung und des Werkvertragsrechtes zu beantworten. Besonderheiten bei DV-Projektverträgen bilden hierbei neben den Fragen des IT-Outsourcing einen besonderen Schwerpunkt.
Weiter wird auf spezielle Bereiche im Zusammenhang mit der Lizenzierung und Pflege von Software eingegangen. Der Bereich der Open Source Software stellt durch seine offene Struktur der Programmierung und der Veröffentlichung des Quellcodes eine besondere Herausforderung für die Rechtsanwendung dar. Hierbei spielen Fragen der Haftung bei fehlerhafter Software und Fragen des Urheberschutzes erneut eine wichtige Rolle. Dies gilt ebenso für Shareware. Eine sich daran anschließende Problematik beschäftigt sich mit der Möglichkeit, Patente auf Software-Entwicklungen zu erhalten. Dies ist in der Entscheidungspraxis der nationalen und internationalen Gerichte weiterhin umstritten und zwischen verschiedenen Rechtsordnungen unterschiedlich gelöst worden. Gerade auf europäischer Ebene zeichnen sich hier neue Entwicklungen ab, die aber noch nicht hinreichend konkretisiert worden sind. Daher birgt die Beantragung eines Patentes weiterhin ein großes Risiko für die betroffenen Wirtschaftsteilnehmer und fordert zur Auseinand setzung mit der bisherigen Praxis auf. Schließlich ist in diesem Zusammenhang auch die Schutzfähigkeit von Betriebsgeheimnissen zu bearbeiten.
In einem weiteren Block wird das „Recht der neuen Medien“ im Mittelpunkt stehen. Dabei geht es insbesondere um die Probleme, die sich Unternehmen bei ihrer Tätigkeit im Internet stellen. Ein großer Teilbereich ist das Kennzeichenrecht, in dem die Beantragung und Verwendung einer Domain und der dabei auftretenden Konflikte mit anderen Rechtsgebieten, z. B. des Marken- und des Namensrechts, untersucht wird. Hierzu liegt eine fast undurchdringbare Fülle an Gerichtsentscheidungen vor, die am Maßstab der bereits ergangenen höchstrichterlichen Rechtsprechung zu messen sind. Daran anschließend werden die im Internet generierten Inhalte von kommerziellen Anbietern einer rechtlichen Bewertung unterzogen. Das Urheberrecht und Fragen des Immaterialgüterrechts spielen hier eine große Rolle, aber auch wettbewerbsrechtliche Aspekte können relevant werden. Dabei ist auch der Bereich des Online-Marketings zu beachten, insbesondere der Bereich des Spamming und der E-Mail-Werbung. Ebenso sind die Fragen zu Dialern, Metatags, Links und Cookies einzuordnen.
Im „Recht der neuen Medien“ werden auch Fragen des Internet-Strafrechts erörtert sowie Probleme der Verwendung von Internet und E-Mail am Arbeitsplatz, Social Media-Recht und Fragen des Äußerungsrechtes.
Zu einem weiteren Schwerpunkt gehören auch Verträge im E-Commerce. Hier sind Fragen des Fernabsatzrechts im B2C-Bereich von Bedeutung sowie spezifische Verträge wie z. B. über das Webhosting oder über Datenbanken. Im Unternehmensbereich kommt den B2B-Marketplaces eine verstärkte Bedeutung zu. Der Austausch von Daten zwischen Unternehmen auf einer Handelsplattform und ihre unterschiedlichen Erscheinungsformen waren bereits häufiger Gegenstand der nationalen und europäischen Rechtssetzung. Das Entstehen immer neuer Geschäftsmodelle in diesem Bereich macht es erforderlich, neue wettbewerbsrechtliche Lösungen für diese zu finden. Die Bedeutung dieser Modelle wird in der Zukunft noch zunehmen und daher die Rechtspraxis weiterhin intensiv beschäftigen.
Im Informationsmanagement treten im Data Mining viele Problemstellungen im Zusammenhang mit dem Datenschutz und der Datensicherheit auf. Diese Bereiche werden in unterschiedlichen Gesetzen geregelt, deren Zusammenspiel aufgezeigt wird. Gerade im grenzüberschreitenden Datenaustausch und beim Outsourcing kommt es zu Verletzungen des Datenschutzes, deren Verhinderung nur durch Kenntnis der verschiedenen Ebenen des rechtlichen Rahmens möglich wird. Für die Praktiker werden hier vor allem Rechtsfragen des Hacking und des Virenschutzes von Interesse sein. Diese sind dabei stets im Zusammenhang mit den bereits zuvor bearbeiteten Bereichen der Vertragsstrategischer gestaltung zu sehen. Hieran anschließend ist die Haftung für Host-, Access- und Content-Provider zu untersuchen, da sich hier in der Praxis oft große Probleme ergeben, die den wirtschaftlichen Erfolg eines Unternehmens stark beeinträchtigen können. Auch die durch den Bundesgerichtshof verschärfte Haftung für Portale ist hierbei mit zu bedenken.
Im Ergebnis können die rechtlichen Blöcke des Programms einen Überblick über die wichtigsten Rechtsfragen im Zusammenhang mit Information Management und neuen Technologien bieten. Gerade auch die praktische Ausrichtung dieser Blöcke macht dieses Gebiet für Juristen und Nicht-Juristen anschaulich und trägt zum besseren Verständnis bei. Erst dieses Verständnis ermöglicht es, sein unternehmerisches Tun stärker am rechtlich Möglichen zu orientieren und gerade auch den Austausch von Informationen besser zu organisieren.
Modulleitung: Prof. Dr. Ulrich Luckhaus
Modul 7: Digital Business
Die schnelle und globale Diffusion informationstechnischer Innovationen führt zu tiefgreifenden Änderungen der Strukturen wirtschaftlicher Leistungserstellung, der Wettbewerbsintensität und Branchenstrukturen sowie des Wettbewerbs zwischen Regionen und Volkswirtschaften, die aktuell unter dem Begriff der Digitalen Transformation diskutiert werden.
Entwicklungen wie Peer 2 Peer, Cloud Computing oder Social Media veranschaulichen nicht nur die Vielfalt technischer Innovationen, sondern auch deren Demokratisierung bzw. Einzug in die Gesellschaft. Entsprechend vielfältig und häufig indirekt sind deren wirtschaftliche, organisatorische und gesellschaftliche Wirkungen. Vor dem Hintergrund der Informationsgesellschaft und globaler Informationsinfrastrukturen thematisiert das Modul strategische und organisatorische Herausforderungen an das Management von Unternehmen und Unternehmensverbünden bis hin zu wirtschaftlichen Ökosystemen. Dabei werden sowohl Geschäftsmodellinnovationen, disruptive Innovationen, als auch neue Formen der Arbeitsorganisation, der Kundenbeziehungen und der zwischenbetrieblichen Zusammenarbeit betrachtet.
Geschäftsmodelle repräsentieren in vielfacher Hinsicht die innovativen Geschäftsideen, die Entwicklungsdynamik und den Anspruch eines erweiterten Kundennutzens im elektronischen Geschäftsverkehr. Anhand ausgewählter Fallbeispiele werden Komponenten und das Spektrum funktionaler Dimensionen in Geschäftsmodellen aufgezeigt. Darauf aufbauend wird die Konfiguration mehrschichtiger Geschäftsmodelle und die Gestaltung von Netzwerkbeziehungen diskutiert. Die strategische Dimension von Geschäftsmodellen manifestiert sich nicht zuletzt an Auswirkungen auf die Branchenstruktur in Gestalt von Dis-, Re- oder Cybermediation. Die Analyse von Rahmenbedingungen in verschiedenen Branchen gibt dabei Anhaltspunkte zur Bewertung der Erfolgspotentiale unterschiedlicher Positionierungsstrategien.
Unter der Perspektive von Web 2.0 und Social Media werden erweiterte Interaktionsmöglichkeiten zwischen Unternehmen und ihren Kunden, erweiterte Formen der Marktforschung sowie neue Formen der Wertschöpfung durch Bürger (soziale Produktion) erörtert. Das Cloud Computing veranschaulicht Handlungsoptionen zur Gestaltung der technischen Infrastruktur von Unternehmen. Es wird dargestellt, welche technischen, wirtschaftlichen, rechtlichen und organisatorischen Aspekte bei der Nutzung des Cloud Computing zu beachten sind. Informations- und Kommuni-kationsinfrastrukturen eröffnen neue Möglichkeiten der Gestaltung der Organisation von Arbeits-, Kooperations- und Koordinationsprozessen. Betrachtet werden die Herausforderungen der Gestaltung neuer, informationstechnisch ermöglichter Formen der Arbeitsorganisation aus Managementsicht.
Das Modul befähigt die Teilnehmer/-innen zur Bewertung von Potenzialen des DigitalBusiness aus strategischer, organisatorischer und technischer Perspektive. Sie kennen Methoden und Instrumente zum Entwurf von Geschäfts-modellen. Sie können grundlegende Muster von Geschäftsmodellen sowie strategischer Manöver im Rahmen der Geschäftsmodellinnovation identifizieren. Sie sind vertraut mit organisatorischen und technischen Gestaltungsoptionen aktueller Entwicklung von Informationsinfrastrukturen – Social Media und Cloud Computing – und daraus resultierenden Managementherausforderungen. Am Beispiel des Electronic Business werden betriebswirtschaftliche Kenntnisse vertieft und angewendet.
Die Studierenden werden zu ganzheitlichem, integrativen Denken angeleitet, um die wirtschaftlichen Potenziale technischer Innovationen zu bewerten.
Modulleitung: Prof. Dr. Stefan Klein
Modul 8: Supply Chain Management
Moderne Unternehmen in globalen Märkten sind auf effektive Logistiknetzwerke ausgerichtet. Weitreichende Marktentwicklungen haben in den letzten Jahren dazu geführt, dass die Ausschöpfung logistischer Optimierungspotenziale aber auch die Differenzierung hinsichtlich einer kundenorientierten Logistikleistung einen zentralen Faktor für den Unternehmenserfolg darstellt. Neben der fortschreitenden Globalisierung der Beschaffungs- und Absatzmärkte haben insbesondere informationstechnologische Fortschritte hierfür neue Potenziale eröffnet. Die Nutzung dieser Möglichkeiten erfordert eine grundlegende Restrukturierung aller Prozesse in der Supply Chain auf strategischer, taktischer und operativer Ebene.
Das Supply Chain Management (SCM) nimmt diese Anforderungen auf, indem der Wertschöpfungsprozess unternehmensübergreifend in einem Netzwerk verstanden, diskutiert und gestaltet wird. Die Anforderungen an eine solche interorganisationale Zusammenarbeit sind als integriertes Problem der Prozessorganisation einerseits und des effektiven Einsatzes moderner Informationstechnologie andererseits zu diskutieren und entsprechende Lösungskonzepte sind daraus zu entwickeln. Dabei stehen nicht nur Fragestellungen der Material- und Warenwirtschaft, des Qualitäts- und Risikomanagements, sowie der IT-Unterstützung dieser Funktionen im Vordergrund. Über die Betrachtung der Material- und Güterflüsse hinaus stellt das Supply Chain Management die Betrachtung der Informationsund Planungsprozesse in den Mittelpunkt.
Das Modul Supply Chain Management im Rahmen des Masterstudiums Informationsmanagement setzt die Gestaltung, Planung und Steuerung der logistischen Geschäftsbeziehungen zwischen Unternehmen in den Fokus der Betrachtung. Ausgehend von den Treibern, die zu der steigenden Bedeutung des Supply Chain Management führen, werden die wesentlichen Gestaltungsebenen und -elemente eingeführt. Gerade in der Ausprägung der Struktur und Prozesse einer Supply Chain sind Modellierungtechniken ein essentielles Werkzeug, um komplexe Ablaufstrukturen sowie Kennzahlen- und Berichtssysteme zur Messung der Logistik-Performance zu entwickeln. Als Gestaltungsrahmen hierfür wird das Supply Chain Operations Reference Modell (SCOR) vorgestellt. An Hand des SCOR-Ebenensystems werden in sukzessivem Detaillierungsgrad die Planungselemente von Wertschöpfungsnetzwerken diskutiert und essentielle Werkzeuge zur Entwicklung individueller Prozessimplementierungen vermittelt.
Des Weiteren ist die Prozessgestaltung in der Supply Chain in Bezug auf eine kundenorientierte Ausrichtung unter Berücksichtigung der Effizienz für die Wettbewerbsdifferenzierung ein zentrales Thema. Anhand eines Aufgabenmodells des Supply Chain Managements werden die zentralen Fragestellungen der Supply Chain Planung in ihren Methoden sowie Ausprägungen vorgestellt sowie diskutiert. Studien zeigen, dass gerade eine ausgeprägte Kooperation zwischen den Unternehmen einer Supply Chain zu deren Erfolg wesentlich beiträgt. Aus der Vielzahl von Kooperationskonzepten sind verbreitete Ansätze wie „Vendor Managed Inventory“ (VMI) oder „Collaborative Planning, Forecasting, and Replenishment“ (CPFR) in ihren Abläufen sowie Verbesserungspotenzialen Gegenstand des Moduls. Wesentlich für die Umsetzung eines Supply Chain Managements sind die verschiedenen Arten von Informationssystemen, die in ihren Funktionen dargestellt und auch praktisch erprobt werden.
Die Absolventen des Moduls sind in der Lage, Unternehmen und ihre Partner als umfassendes Geschäftsnetzwerk zu begreifen und selbstständig Interdependenzen zwischen Effizienz und Risiko aufzudecken, um auf dieser Basis betriebswirtschaftlich sinnvolle und informationstechnisch durchführbare Entscheidungen zu fällen. Sie sind in besonderem Maße dazu befähigt, klassische betriebswirtschaftliche Denkmuster zu hinterfragen und vor dem Hintergrund technisch induzierter Optimierungspotenziale neue logistische Konzepte zu entwerfen und zu bewerten.
Modulleitung: Prof. Dr.-Ing. Bernd Hellingrath
Modul 9: Projektmanagement
Projekte stellen Vorhaben dar, die im Wesentlichen durch einmalige Bedingungen gekennzeichnet sind (DIN 69901). Dass Projekte mehr sind als aus der DIN-Vorschrift hervorgeht, weiß jeder, der in Projekten mitgearbeitet hat – und insbesondere, wer Projekte geleitet hat. Das Faszinierende an der Durchführung von Projekten ist die kreative Arbeit in einem Team, in dem versucht wird, in einem überschaubaren Zeitraum gemeinsam einen Erfolg zu erzielen. Im Rahmen des Moduls Projektmanagement wird eine systematische Durchdringung des praxisnahen Stoffs angestrebt. Den Ausgangspunkt bieten Phasenkonzepte zum Management von Projekten, in denen die Zielorientierung die logisch erste Phase darstellt. Neben traditionellen Konzepten wird auch das agile Projektmanagement diskutiert.
Zur Unterstützung des Projektmanagements wurde das Projektcontrolling entwickelt, in dessen Rahmen zum einen das Projekt selbst anhand von Zeit-, Qualitäts- und Kostenzielen gesteuert und zum anderen die Wirtschaftlichkeit des zu beschaffenden oder zu entwickelnden Objekts ermittelt wird. Insofern stellt Projektcontrolling eine Teilfunktion des Projektmanagements dar. Folglich stellt Projektcontrolling einen Schwerpunkt im Modul dar.
Eine besondere Herausforderung des Projektmanagements besteht darin, dass Projekte regelmäßig nicht nur innovativ, sondern auch komplex und risikoreich sind und nur im Team (multipersonal) erfolgreich bearbeitet werden können. Aus inhaltlicher Sicht kann es sich hierbei beispielsweise um Forschungs- und Entwicklungsprojekte oder um die Anschaffung oder Herstellung von Sachinvestitionen (z. B. Neubau eines Rechenzentrums), aber auch um Softwareentwicklungsprojekte handeln.
Im Modul Projektmanagement werden die Themen Methodenkompetenz und Sozialkompetenz und Fachkompetenz angesprochen, wobei die Fachkompetenz auch in anderen Modulen (z.B. Anwendungsarchitektur, IT-Recht) vertieft wird.
In methodologischer Hinsicht wird im Rahmen der Lehrveranstaltung primär eine normative Perspektive eingenommen, bei der es um theoretisch fundierte Empfehlungen zur Erreichung der Projektziele geht. Dabei spielen neben den Planungsinstrumenten (z. B. Netzplantechnik, Budgetierung, Simulation) auch Projektmanagementtools, Ansätze aus der Führungstheorie und der Konflikttheorie eine wichtige Rolle. Zur Verdichtung nichtmonetärer Konsequenzen, die insbesondere zur Qualitätsmessung von Wichtigkeit sind, wird neben der klassischen Nutzwertanalyse eingeführt, durch das die Selektion vorteilhafter Projektalternativen unterstützt werden kann. Das Wissen über diese Themenbereiche wird durch eine Reihe von Fallstudien in gruppendynamischen Sitzungen erarbeitet.
Neben der normativen Orientierung kommt auch ein deskriptiver Ansatz zum Zuge, in dem eine empirische Perspektive auf Erfolge und Misserfolge populärer Projekte eingenommen wird. Die Untersuchung der Ursachen für das Überschreiten von Vorgabezeiten und Budgetgrenzen ist dabei von zentraler Bedeutung.
Aus dem Bereich der Sozialkompetenz wird die Zusammenstellung von Teams unter dem Aspekt unterschiedlicher Persönlichkeitsmerkmale diskutiert.
Im Bereich der Sozialkompetenz sollen sich die Teilnehmenden mit dem eigenen Persönlichkeits- und Tätigkeitsprofil auseinandersetzen. Darauf aufbauend wird die Auswirkung unterschiedlicher Persönlichkeitstypen auf Teambildungs- und Teamentwicklungsprozesse analysiert. Im Zusammenspiel von Kommunikations- und Konfliktmanagement soll die Wahrnehmung der Komplexität von Kommunkationsprozessen geschärft und das eigene Kommunikationsverhalten verbessert werden. Die Analyse insbesondere von konfltiktären Kommunikationsstilen und -prozessen steht dabei im Vordergrund. Ebenso werden unterschiedliche Führungsstile unter dem Aspekt der Kommunikation und des Konfliktmanagements thematisiert.
Zur Stärkung der Fachkompetenz werden Kenntnisse im Projektmanagement für Prozessorganisationsprojekte und Softwareauswahlprojekte vermittelt.
Den Teilnehmern/-innen wird die Möglichkeit gegeben, erfolgreiche – aber auch gescheiterte – Projekte aus ihrem eigenen Erfahrungsbereich im Rahmen eines Referats vorzustellen und im Plenum zu diskutieren. Bei dem Referat hat der Vortragende die Rolle des Projektleiters zu übernehmen, der die Geschäftsführung über die Zielsetzung und den Inhalt des Projekts informieren soll.
Die Teilnehmer/-innen sollen im Rahmen des Moduls nicht nur einen theoretisch fundierten Überblick über das Projektmanagement bekommen, sondern auch befähigt werden, bei zukünftigen Projekten die eigene Methoden- und Sozialkompetenz praktisch einsetzen und reflektieren zu können.
Modulleitung: Prof. Dr. Jörg Becker
Modul 10: Seminar "Informationsmanagement"
Das Seminar zum Informationsmanagement behandelt ausgewählte Themen aus der betrieblichen Arbeitspraxis der Teilnehmenden im Rahmen des Informationsmanagements. Dafür wird von jedem Teilnehmenden eine 20-seitige Ausarbeitung angefertigt, welche in einem Referat vor der Gruppe zu verteidigen ist. Das Seminar dient als konkrete Vorbereitung zur Anfertigung der Masterarbeit und soll insbesondere das wissenschaftliche Schreiben schulen. Inhaltlich stehen den Studierenden alle Teilbereiche des Informationsmanagements offen, wie sie in den neun Fachmodulen berücksichtigt sind.
Die Studierenden sind in der Lage, komplexe Themen eigenständig zu erschließen und mit wissenschaftlichen Methoden zu bearbeiten. Sie besitzen die Fähigkeit zur Abgrenzung und Strukturierung der Problemstellung, sowie der klaren Darstellung ihrer Argumente in einer schriftlichen Abhandlung. Sie sind in der Lage, anderen die gewonnenen Erkenntnisse verständlich in einem Vortrag zu vermitteln und ihre Erkenntnisposition in einer fachlichen Diskussion zu verteidigen
Modul 11: Fallstudien des Informationsmanagements
Begleitend zu den fachlichen Modulen des Weiterbildungsstudienganges werden Fallstudien ausgegeben, die von den Studierenden selbständig bearbeitet werden sollen. Bei den Fallstudien handelt es sich um praxisnahe, komplexe Problemstellungen aus dem jeweiligen Teilgebiet des Informationsmanagement
Die Studierenden sind damit in der Lage, in Vorlesungen vermittelte Inhalte selbständig aufzubereiten und auf komplexe Problemstellungen anzuwenden. Sie sind darüber hinaus dazu befähigt, ihre Lösungen und Lösungswege klar strukturiert schriftlich zu dokumentieren sowie sie sicher zu präsentieren und Anderen zu vermitteln.
Modul 12: Wissenschaftlich begleitetes Praktikum
Im Rahmen des Praktikums sollen die Studierenden die gelernten Methoden im Rahmen ihres Arbeitsumfeldes einsetzen und den Einsatz und dessen Probleme in der Praxis schriftlich dokumentieren. Das Betriebspraktikum findet i.d.R. im eigenen Betrieb statt. Insbesondere können hier laufende Projekte aufgegriffen, oder konkrete Verbesserungsvorschläge ausgearbeitet werden.
Die Studierenden lernen insbesondere die methodische bzw. systemische Kompetenz, um den direkten Bezug der Lehrinhalte zur betrieblichen Praxis herzustellen und so das Gelernte kritisch zu Hinterfragen sowie Forschungsbedarfe aufzudecken und zu kommunizieren (in Vorbereitung der Masterhausarbeit). Aufbauend auf den im Betriebspraktikum erworbenen Kenntnissen und Fähigkeiten vertiefen die Studierenden ihre Fähigkeit, eine wissenschaftliche Arbeit zu entwerfen und zu verfassen.
Modul 13: Abschlussmodul
Im Abschlusskolloquium werden alle Themenbereiche des Studiengangs integriert betrachtet und die entsprechende Kombination der Wissensgebiete gefordert. Die zusätzlich zu verfassende Masterarbeit ist eine wissenschaftliche Ausarbeitung zu einem festgelegten Thema, mit dem sich die Studierenden in starker inhaltlicher Tiefe auseinandersetzen. Das Thema der Masterarbeit wird von den Teilnehmern individuell mit dem jeweiligen Prüfer ausgehandelt.
Die Studierenden sind im Stande, ihr erworbenes Wissen in einer fachlichen Diskussion sicher und überzeugend einzusetzen und ihren wissenschaftlichen Standpunkt zu verteidigen. Sie vernetzen und kombinieren das erlernte sinnvoll und leiten entsprechend neue Schlüsse und Erkenntnisse ab. Die Studierenden besitzen starke systemische Kompetenzen und können sich wissenschaftlich mit einer konkreten, komplexen Problemstellung des Informationsmanagements auseinandersetzen. Sie sind zu selbständiger wissenschaftlicher Arbeit in der Lage und können ein Thema umfassend und schlüssig in einer schriftlichen Abhandlung diskutieren. Sie sind befähigt zur selbständigen Abgrenzung eines Themas, zur selbständigen Beschaffung, Sichtung und Bewertung themenbezogener Quellen, sowie zur sinnvollen Strukturierung und Ausgestaltung einer umfassenden wissenschaftlichen Arbeit.
Terminplan
Die Module werden in Veranstaltungsblöcken angeboten. Die Präsenzveranstaltungen finden in Münster in den Räumlichkeiten der WWU Weiterbildung statt. Der Unterricht ist ganztägig angesetzt, i.d.R. von 9.00 - 17.00 Uhr.
27.02.-03.03.2023
Modul Business Intelligence
17.04.-21.04.2023
Modul Informationsmanagement
03.07.-07.07.2023
Modul Digital Business
14.08.-18.08.2023
Modul Supply Chain Management
18.09.-22.09.2023
Modul IT-Recht
06.11.-10.11.2023
Modul Projektmanagement
29.01.-02.02.2024
Modul Daten- und Prozessmanagement
18.03.-22.03.2024
Modul Software Engineering
13.-17.05.2024
Modul Data Analytics
01.-05.07.2024
Modul Business Intelligence
16.-20.09.2024
Modul Informationsmanagement
09.-13.12.2024
Modul Digital Business
10.-14.02.2025
Modul Supply Chain Management
31.03.-04.04.2025
Modul IT-Recht
23.-27.06.2025
Modul Projektmanagement
Prüfungsleistungen
Folgende Prüfungsleistungen sind zu erbringen:
- 9 Modulabschlussprüfungen (i.d.R. 60-minütige Klausur)
- 9 Fallstudien begleitend zu den 9 Modulen (7 von 9 Fallstudien sind zu bestehen)
- Anfertigung einer Praktikumsarbeit (ca. 8 Wochen Bearbeitungszeit, ca. 15 Seiten Umfang)
- Anfertigung und Präsentation einer wissenschaftlichen Arbeit im Seminar Informationsmanagement (ca. 8 Wochen Bearbeitungszeit, ca. 20 Seiten Umfang)
- je nach Prüfungsordnung: Mündliche Abschlussprüfung und Masterarbeit oder Masterarbeit und Verteidigung
Die Masterarbeit ist die schriftliche Abschlussarbeit des Studiengangs. Sie umfasst ca. 50 Seiten und wird innerhalb von 6 Monaten bearbeitet. Die mündliche Prüfung wird in Form eines Einzelgesprächs abgenommen. Das Einzelgespräch bezieht sich schwerpunktmäßig auf die Zusammenhänge des Studiums und fallbezogene spezielle Fragestellungen. Die Verteidigung der Masterarbeit findet als Einzelprüfung statt und bezieht sich auf die Thesis mit Bezug zu den inhaltlichen Zusammenhängen des Studiums.
Nach erfolgreichem Abschluss des Studiengangs erlangen die Teilnehmenden den Titel "Master of Science", verliehen von der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster.
Für den Master "IT-Management" gelten die aktuellen Bestimmungen der Prüfungs- und Studienordnung der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster.
National ist der Master IT-Management von AQAS akkreditiert. International ist die Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster von der renommierten amerikanischen AACSB akkreditiert.