
Zertifikat Hochschul- und Wissenschaftsmanagement
Mit dem Zertifikatsstudium qualifizieren Sie sich insbesondere für koordinierende und leitende Tätigkeiten für die spezifische Management-Kompetenzen vorausgesetzt werden. Mit Blick auf diese Bedürfnisse, wird den Teilnehmenden der aktuellste wissenschaftliche Stand moderner betriebswirtschaftlicher Methoden und Konzepte vermittelt. Neben dem wirtschaftswissenschaftlichen Schwerpunkt hat der Studiengang ein interdisziplinäres Profil durch die Integration von rechtlichen, psychologischen und sozialwissenschaftlichen Inhalten.
Die Möglichkeit, aus verschiedenen zur Verfügung stehenden Modulen drei spezielle Bereiche auszuwählen, erlaubt eine individuelle Gestaltung im Hinblick auf spezielle Berufsprofile, beispielsweise Management im IT-Bereich, Forschungs- und Qualitätsentwicklung, Internationales Management sowie Kommunikation und Marketing.
Aufbau
Das Zertifikatsstudium ist in den Masterstudiengang „Hochschul- und Wissenschaftsmanagement“ integriert und besteht aus den Modulen des Masterstudiengangs. Die Studierenden des Zertifikatsstudiums können aus den angebotenen Pflicht- und Wahlpflichtmodulen drei Module auswählen. Ergänzt wird das Studium durch eine (internationale) Praxisphase mit Projektarbeit.
Das Programm ist berufsbegleitend konzipiert. Durch die Kombination von Selbstlernphasen und Präsenzterminen lässt sich das Studium mit dem Arbeitsalltag der Studierenden optimal in Einklang bringen.
Der Unterricht findet ausschließlich in kleinen Gruppen mit in der Regel maximal 25 Studierenden statt. Dies ermöglicht die unmittelbare Einbindung jedes Studierenden in den Stoffvermittlungsprozess sowie eine intensive fachliche Kommunikation. Dadurch wird gewährleistet, dass die Inhalte in kürzester Zeit vermittelt und aufgenommen werden können.
Die Präsenzlehrveranstaltungen finden ganztägig als Blockveranstaltungen an 4,5 aufeinander folgenden Tagen statt. Veranstaltungsort ist Münster.

Module
Grundlagen des Wissenschafts- und Hochschulsystems I - Externe Perspektive
Das Modul macht Sie vertraut mit der historischen Entwicklung von Hochschulen und Forschungseinrichtungen, die im Prinzip (Stichworte: Freiheit von Forschung und Lehre; Einheit der Forschenden und Lehrenden) und im Alltag („akademischen Gepflogenheiten“) bis heute prägend ist. Hochschulen werden sodann in aktuellen Kontexten und Strukturen verortet, um zunächst aus der Vogelperspektive betrachten zu können, welche externen Systeme auf sie einwirken. Dann werden die (wissenschafts-) politischen Ebenen (Länder, Bund, Europa, internationale Hochschul- und Wissenschaftslandschaft) mit ihren Einrichtungen nacheinander detaillierter, wenn auch notwendig exemplarisch behandelt. Ziel ist es, Hochschulen und Forschungseinrichtungen als polykontextuale Systeme verstehen zu können, die komplexen Anforderungen an Steuerung, Kontrolle und strategischer Planung ausgesetzt sind. Um die Lehr- und Lerninhalte gleichwohl konkret und fassbar zu gestalten, werden Sie mit DozentInnen arbeiten und diskutieren, die in ausgewählten externen Institutionen (z.B. Haushaltsgesetzgeber des Landes, DFG, Europäische Forschungsförderung, Regionalvertreter etc.) jeweils als Insider zu Hause sind.
Modulbeauftragte: Prof. Dr. Ursula Nelles
Grundlagen des Wissenschafts- und Hochschulsystems II - Rechtliche Rahmenbedingungen
Das Modul vermittelt die handlungsleitenden Regelungsmodelle des Hochschul- und Wissenschaftsmanagements. Hierzu werden die Grundlagen des geltenden Rechts auf verfassungs- und verwaltungsrechtlicher Ebene unter besonderer Beachtung der Selbstverwaltungsaufgabe von Wissenschaftseinrichtungen erarbeitet. Ergänzend sollen alternative Steuerungsansätze, insbesondere im Hinblick auf die gemeineuropäische Entwicklung des Wissenschaftssystems einbezogen werden.
Das Modul gibt einen Überblick über die folgenden Themengebiete:
- Gesamtverfassung der Hochschulen
- Bedeutung und Eigenart der Wissenschaftsfreiheit
- Innere Organisation und Fremdsteuerung
- Kooperationsbeziehungen
- Verfahren und Handlungsformen
- Rolle staatlicher Aufsicht
Strategisches Management
Das Modul „Strategisches Management“ behandelt die verschiedenen Ebenen strategischer Entscheidungen, wobei zwischen strategischen Entscheidungen auf Institutionsleitungsebene, auf Geschäftsfeldebene und auf Funktionsebene unterschieden wird. Es werden unterschiedliche strategische Konzepte (z.B. „New Public Management“) auf ihre Verwendung für strategische Entscheidungen in Hochschulen und Forschungsinstitutionen geprüft. Hierbei werden nicht nur die Strategien selbst diskutiert, sondern auch die Methoden vermittelt, die für ihren Einsatz zur Verfügung stehen. Des Weiteren werden systematisch die Aufgaben, Ziele, Methoden und Instrumente des Strategischen Managements anhand von zahlreichen Praxis-Beispielen erläutert. Im Rahmen dieser Unterrichtseinheit steht auch das Erlernen der Anwendung eines der wichtigsten Instrumente zur strategischen Planung im Mittelpunkt: Anhand von Fallbeispielen wird das Positionierungsmanagement von Hochschulen und Wissenschaftseinrichtungen dargestellt und geübt.
> Modulbeauftragte: Prof. Dr. Thorsten Hennig-Thurau, Prof. Dr. Stephan Nüesch
Kommunikationsmanagement
Im Pflichtmodul „Kommunikationsmanagement“ werden die Funktionen, Ziele, Aufgaben, Einsatzfelder, Verfahren und Effekte der Kommunikation in und von Hochschulen und Wissenschaftseinrichtungen umfassend beleuchtet. Kommunikation ist eine zentrale Voraussetzung für die dauerhafte Existenz und den Erfolg von Organisationen generell und damit auch von Hochschulen. Dies schließt interne wie externe Kommunikationsformen ebenso ein, wie strategisch geplante und nicht gesteuerte Kommunikation im Rahmen der Aufgaben- und Leistungserfüllung.
Folgende Lehrinhalte werden in diesem Modul behandelt:
- Grundlagen der Kommunikation in und von Organisationen
- Anforderungen an und Akteure der Wissenschafts- und Hochschulkommunikation
- strategische Kommunikation und Medienarbeit
- Reputationsmanagement
- Krisenkommunikation
- Kommunikation in Veränderungsprozessen
- Verhandlungs- und Gesprächsführung
- Moderation und Präsentation
Personal
Das Modul konzentriert sich im Wesentlichen auf die drei Schwerpunkte Arbeits- und Dienstrecht, Organisationslehre und Personalentwicklung. Neben den Grundstrukturen des Arbeits- und Beamtenrechts (z.B. Abschluss und Auflösung von Arbeitsverträgen, Ernennung sowie Rechte und Pflichten von Beamten) werden insbesondere Kenntnisse der hochschul- und wissenschaftsspezifischen Personalkategorien (Qualifikationsstellen, Lehrkräfte, Professuren) und ihrer Besonderheiten wie z.B. Befristungsrecht, Lehrverpflichtungen etc. vermittelt. Themen wie Gender Mainstreaming, Familiengerechtigkeit, Dual Career und aktuelle Forderungen nach „Guten Beschäftigungsbedingungen“ werden erörtert.
Die Studierenden lernen die Grundlagen der Organisationslehre kennen. Der Zusammenhang zwischen Organisation und Personalentwicklung und die wesentlichen Ziele, Methoden und Instrumente (z.B. Personalauswahl, Potenzialanalyse, Personalqualifikation, Personalbeurteilung) werden dargestellt und diskutiert. Der Schwerpunkt liegt auch hier auf den hochschul- und wissenschaftsspezifischen Besonderheiten.
In jedem der Schwerpunkte werden den Studierenden in einer kurzen Einführung zunächst theoretische Grundlagen vermittelt, die anschließend im Selbststudium vertieft und, ggf. in Gruppenarbeiten, auf hochschul- und wissenschaftstypische Sachverhalte angewendet werden. Hier können die Studierenden Erfahrungen und Beispiele aus ihrer jeweiligen beruflichen Praxis einbringen.
Finanzen und Controlling
In diesem Modul erhalten Sie einen Überblick über die Haushaltsgrundzüge, das interne und externe Rechnungswesen, das Kostenmanagement und das Controlling von Hochschulen und Wissenschaftseinrichtungen:
Im internen Rechnungswesen steht das Gefüge aus Kostenarten-, Kostenstellen- und Kostenträgerrechnung im Mittelpunkt. Hieran anknüpfend werden die kostenrechnerischen Konsequenzen des EU-Gemeinschaftsrahmens für staatliche Beihilfen für Forschung, Entwicklung und Innovation vertieft. Insbesondere werden die Anforderungen zur Trennung der Kosten des wirtschaftlichen und nichtwirtschaftlichen Bereichs von Hochschulen vorgestellt (Trennungsrechnung).
Das Haushaltsgrundsätzegesetz erlaubt für das externe Rechnungswesen von Hochschulen mit Kameralistik und Doppik zwei alternative Systeme, die in den Bundesländern unterschiedlich verbreitet sind. Ausgehend von den Grundzügen und Problemen der Kameralistik wird die am deutschen Handelsrecht orientierte Rechnungslegung genauer besprochen. Dabei werden Ihnen insbesondere Kenntnisse zu gesetzlichen Regelungen für den Ansatz und die Bewertung der Aktiva und Passiva vermittelt.
Die proaktive Kostenbeeinflussung steht im Mittelpunkt des Kostenmanagements. Hier werden ausgewählte Instrumente – wie beispielsweise die Prozesskostenrechnung – vorgestellt und kritisch diskutiert.
Aufbauend auf einem gemeinsamen Controlling-Verständnis lernen die Studierenden operative und strategische Controllinginstrumente kennen und diskutieren den Einsatz im Hochschul- und Wissenschaftskontext. Operative Controllinginstrumente sind in diesem Zusammenhang beispielsweise die Abweichungsanalyse und die Budgetierung. Da Hochschulen und Forschungsinstitute auch auf strategische Controllinginstrumente zurückgreifen, werden Ihnen auch zentrale Konzepte wie Portfolio- und SWOT-Analysen nähergebracht.
Das Setzen von Anreizen zur Steuerung ganzer Einheiten oder einzelner Personen findet im Unternehmenskontext genauso wie an Hochschulen Anwendung. Daher werden in dieser Lehreinheit Notwendigkeit, Möglichkeiten und Dysfunktionalitäten von Anreizsystemen besprochen.
Modulbeauftragter: Prof. Dr. Arnt Wöhrmann
Führung
Das Pflichtmodul „Führung“ behandelt zentrale Strategien zur zielorientierten Motivierung und Steuerung von Personen und Teams. Führungskräfte haben Vorbildcharakter im Umgang mit hohen Anforderungen, unvorhergesehenen Schwierigkeiten, aber auch hinsichtlich der Balance zwischen Arbeit und Erholung.
Das Modul gibt einen Überblick über die folgenden Themengebiete:
- Klassische und moderne Führungsansätze vor dem Hintergrund empirischer Forschungsergebnisse
- Motivation, Empowerment und Shared Leadership
- Selbstorganisation und Selbstmanagement
- Team- und Projektmanagement
- E-Leadership: Führung mit Hilfe elektronischer Kommunikationsmedien
- Diversity Management: Gender Management, kulturelle Unterschiede & altersdifferenzierte Führung
- Verhandeln und Konfliktmanagement
- Führung und Gesundheit
- Erfolgsfaktoren für Führung im Kontext von Hochschul- und Wissenschaftsmanagement
IT-Management
Das Wahlpflichtmodul IT-Management befasst sich mit grundsätzlichen Fragen der Konzeptionierung, der Einführung, des Betriebs, der Steuerung und der Beherrschung eines IT-Systems, und zwar aus der Sicht eines Vermittlers zwischen Technikern (IT-Abteilung) und Anwendern (Fachabteilung), zwischen informationstechnischen und betriebswirtschaftlichen Abläufen sowie zwischen Wissenschaftlern und einer Verwaltung. Dazu werden den Teilnehmern zentrale Kenntnisse über moderne IT-Architekturen (u.a. Service-Orientierung, Cloud-Basierung), deren Anforderungen, Realisierungsmöglichkeiten sowie deren Management vermittelt, und sie werden in die Lage versetzt, fundierte Entscheidungen bzgl. moderner Informationstechnik in einem Hochschul-und Wissenschaftsumfeld zu begleiten. Der Anwendungsbereich „Hochschulen und Wissenschaft“ gibt besondere Rahmenbedingungen wie Kosteneffizienz oder Ressourcenbedarf vor, auf die in diesem Zusammenhang Bezug genommen wird.
IT-Managementkompetenzen sowie IT-Fachwissen in allen Teilbereichen, die moderne IT-Architekturen berühren, werden in dem Modul vermittelt. Die Studierenden werden in die Lage versetzt, eine Spezifikation von Anforderungen an ein IT-System aus Anwendersicht zu lesen sowie zu erstellen und Fragestellungen betreffend IT-Architekturkonzepte, Service-Orientierung oder Cloud-Sourcing kompetent zu bewerten. Sie beherrschen ferner die Grundlagen von IT-Projektmanagement, von IT-Qualitäts- und Service-Management und den hier einschlägigen Standards wir ITIL sowie von Datenschutz und Datensicherheit.
Wissenschaftsmarketing
Eine vielschichtige Wettbewerbssituation erfordert von Hochschulen und anderen Forschungseinrichtungen zunehmend unternehmerisches Denken und Handeln. Sie stehen im Wettbewerb um Budgets, Drittmittel, exzellente Forscher*innen, Mitarbeiter*innen und Studierende aus dem In- und Ausland sowie um internationale Rankingplatzierungen. Daher sind Differenzierung im Wettbewerb, Profilbildung sowie die Positionierung als Marke längst zu unverzichtbaren Fähigkeiten im Wissenschaftsbetrieb geworden.
Im Rahmen dieses Moduls wird die Anwendbarkeit des Konzepts der Marktorientierung als strategisches Führungskonzept auf Hochschulen und anderen Forschungseinrichtungen diskutiert. Eine konsequente Marktorientierung setzt ein gutes Verständnis des ‚Markts‘ und der unterschiedlichen ‚Kundengruppen‘ (z. B. Politik, Studierende, Gesellschaft) voraus. Es wird erörtert, wie Hochschulen und anderen Forschungseinrichtungen den Ansprüchen der unterschiedlichen ‚Kundengruppen‘ gerecht werden können. Hierbei stehen die drei Missionen im Fokus: Forschung, Lehre und Transfer. Insbesondere der Third Mission ‚Transfer‘ wird heute immer mehr Beachtung geschenkt. Es gilt, Wissenschaft mit der und für die Gesellschaft zu betreiben. Aufgrund der steigenden Relevanz der Third Mission und den sich hieraus ergebenden Herausforderungen, wird die Potenziale von Transferprojekten (z. B. Citizen Science, Start-Up Center) zur Profilbildung und Positionierung von Hochschulen und anderen Forschungseinrichtungen beleuchtet.
Ziel des Moduls ist es, dass die Teilnehmer*innen Marketing nicht als rein operative Aufgabe begreifen, sondern als Konzept der strategischen Führung, das die Profilbildung und Positionierung von Hochschulen und anderen Forschungseinrichtungen unterstützt. Den Teilnehmer*innen wird ein Denkgerüst an die Hand gegeben, das ihnen hilft, Aktivitäten von Hochschulen und anderen Forschungseinrichtungen daraufhin zu bewerten, ob diese Aktivitäten zur Profilbildung und Positionierung, national wie international, beitragen. Zudem wird das Spannungsfeld zwischen einer marktorientierten Führung und der Freiheit der Forschung und Lehre erörtert.
Das Modul hat Schnittstellen zu den Pflichtmodulen ‚Strategisches Management‘ und ‚Kommunikationsmanagement‘.
Das Modul ist ein Pflichtmodul des Zertifikatlehrgangs "Internationales Forschungsmarketing" in Kooperation mit dem Research in Germany (RiG).
Evaluation und Qualitätsmanagement
Das Wahlpflichtmodul Evaluation und Qualitätsmanagement behandelt zentrale Fragen der Evaluation und Qualitätssicherung an Hochschulen und Wissenschaftseinrichtungen. Das Wahlpflichtmodul liefert Informationen und Anregungen, wie die Qualitätsermittlung an Hochschulen und Forschungsinstitutionen durchgeführt werden sollte, um sowohl die Sicherung als auch die Erhöhung von Qualität erfolgreich betreiben zu können.
Die Ideen des New Public Management, der Evaluation und des Qualitätsmanagements haben das deutsche Wissenschaftssystem nachhaltig verändert. Doch welche Auswirkungen haben die unterschiedlichen Evaluationsformen auf Forschung und Lehre? Inwiefern ist es möglich, mithilfe des Qualitätsmanagements den Einsatz von Evaluationsmechanismen sinnvoll zu gestalten? Im Wahlpflichtmodul Evaluation und Qualitätsmanagement werden diese zentralen Fragen anhand von praktischen Beispielen behandelt. Die Teilnehmer haben dabei die Gelegenheit, ihre bereits erworbenen Kenntnisse auf konkrete Situationen aus der Praxis anzuwenden.
Qualitätssicherung und -entwicklung an Hochschulen und Wissenschaftseinrichtungen wird häufig unter dem Begriff Evaluation subsummiert. Hierunter können sowohl Formen der Programm-/Projekt- sowie der institutionellen Evaluation verstanden werden, als auch die dem Befragungsbereich zuzuordnenden Angebote u.a. der Veranstaltungs-, Absolventen- oder Studieneingangsbefragung.
In den letzten Jahren ist insbesondere das Aufgabenspektrum der Evaluation deutlich breiter geworden: Sie soll Leitungsentscheidungen auf eine informierte Grundlage stellen, soll Wirkungen der Lehre im Sinne eines Wissens- und Kompetenzgewinns der Studierenden messen, soll dadurch zur Qualitätssicherung und –entwicklung und zu Innovationen in Lehre und Studium beitragen. Analog steigen die Anforderungen, die an die „Evaluatorinnen und Evaluatoren“ zu richten sind. Diese beziehen sich bspw. auf methodische Kompetenzen oder Feldkenntnisse im Bereich des Managements von Hochschulen- und Wissenschaftseinrichtungen. Gleichzeitig ist Evaluation zumeist nicht unmittelbar im Wissenschaftsbetrieb in Forschung und Lehre angesiedelt. Vielmehr ist sie dabei, sich zu einer Leitungsaufgabe zu entwickeln, die sich ihrerseits auf die Unterstützung des Wissenschaftsbetriebes bei der akademischen Selbstreflexion bezieht.
Das Modul umfasst folgende Lehrinhalte:
- Evaluation und Qualitätsmanagement: Entwicklung, Stand und Perspektive der Konzepte als Beiträge zur Organisationsentwicklung in der Wissenschaft
- Ableitung der thematischen Schwerpunkte aus den Entwicklungen in Hochschulen und Wissenschaftseinrichtungen sowie der Hochschul- und Forschungspolitik
- Methoden der Qualitätsmessung
- Instrumente der Evaluation
- Internationale Vergleiche
- Aufbau und Praxis von Qualitätsmanagement in einer Hochschule
- Evaluationsmodelle intern: Aufbau und Umsetzung
> Modulbeauftragte: Eva Mundanjohl
Netzwerkmanagement und Fundraising
Das Wahlpflichtmodul „Netzwerkmanagement und Fundraising“ behandelt zentrale Fragen des Fundraising an Hochschulen und Wissenschaftseinrichtungen. Fundraising wird verstanden als strategische Einwerbung von Spenden, Sponsoring- und Stiftungsmitteln privater Förderer – dabei kann es sich sowohl um Geld- als auch um Sachzuwendungen handeln.
Der Ausgangspunkt und somit die Kernaufgabe des Hochschulfundraisings besteht im Aufbau neuer und in der Weiterentwicklung bereits bestehender Netzwerke, um diese als Förderer und Fürsprecher für die Hochschule zu gewinnen. Ziel des Moduls ist es, ausgehend von den Grundlagen des Fundraisings, die Implementation einer gelebten Netzwerkkultur in Hochschulen und anderen wissenschaftlichen Einrichtungen zu entwickeln. Hierfür werden sowohl konzeptionelle als praxisorientierte Lehr- und Lerninhalte mit dem Ziel einer anwendungsorientierten strategischen Planung des Fundraisings angeboten.
Folgende Lehrinhalte werden in diesem Modul vermittelt:
Grundlagen des Fundraisings und Instrumente des Fundraisings
- Definitionen, Fakten und Trends in Deutschland
- Überblick zu aktuellen Fundraising-Instrumenten
- Aufbau und Umsetzung von Großspenden-Fundraising
- Konzipierung von Unternehmenskooperationen
Netzwerkmanagement
- Stakeholderanalyse und -management
- Spenderbindung und -dank
- Alumni-Management
- Einsatz von Online-Kommunikation und Social Media
Strategie und Konzeptionslehre mit Fallbeispielen
- Institutional Readiness: Fundraising als strategische Führungsaufgabe
- Umsetzung einer echten Fallstudie von der Situationsanalyse zum fertigen Fundraising-Konzept
- Kommunikation und Marketing
Internationalisierung
Internationalisierung spielt eine zunehmend wichtige Rolle in der Entwicklung der Hochschulen und Forschungsinstitutionen: Sie betrifft als Querschnittsaufgabe in der Regel alle Bereiche - Lehre, Forschung, Administration - mittelbar oder unmittelbar und beteiligt alle Ebenen nämlich Studierende, Fachbereiche und Wissenschaftler, Verwaltung und Hochschul- und Institutsleitung. Das Wahlpflichtmodul „Internationalisierung“ umfasst die Grundlagen und zentralen Dimensionen der Internationalisierung des Wissenschaftssektors.
Folgende Lehrinhalte werden in diesem Modul behandelt:
- Entwicklungen und Trends der Internationalisierung im Wissenschaftssektor
- Der Bologna-Prozess und seine Auswirkungen
- Akteure, Netzwerke, Förderinstrumente
- Praktische Handlungsfelder der Internationalisierung
- Mobilität von Studierenden und Wissenschaftlern
- Internationalisierung von Lehre und Forschung
- Internationalisation at Home
- Interkulturalität, Willkommenskultur und Integration
- Internationale Partnerschaften und Netzwerkarbeit
- Internationale Services/ Internationalisierung der Verwaltung
Das Modul wird teilweise in englischer Sprache unterrichtet.
Innovationsmanagement
In diesem Modul werden sowohl grundlegendes Wissen im Bereich des Managements von Innovationen als auch konkrete Inhalte im Kontext von Hochschulen und Forschungsinstitutionen vermittelt. Neben den fachlichen Kompetenzen werden auch die sozialen Fertigkeiten der Studierenden im Umgang mit dem Themenbereich Innovationen gefördert. Im Mittelpunkt des Moduls stehen folgende Inhalte:
- Grundlagen des Innovationsmanagements (Konzept und Rahmenfaktoren)
- Strategien des Innovationsmanagements
- Innovationsprozess
- Organisation von Innovationsaktivitäten.
Die Studierenden werden in die Lage versetzt, selbst in ihrer Rolle als Mitarbeiter einer Hochschule oder Wissenschaftseinrichtung Innovationsprozesse anzustoßen und erfolgreich zu managen.
Wissensmanagement
Im Lichte der strategischen Unternehmensführung wird ein erfolgreiches Wissensmanagement zunehmend als strategische Ressource betrachtet, welche nachhaltige Wettbewerbsvorteile generiert („knowledge-based theory of the firm“). Im Kontext von Hochschulen und Wissenschaftseinrichtungen fördert ein erfolgreiches Wissensmanagement den Output an wissenschaftlichen Erkenntnissen, die Qualität der Wissensvermittlung in der Lehre und die Effizienz in der Selbstverwaltung.
Folgende Lehrinhalte werden in diesem Modul behandelt:
- Entwicklungen zur Wissensgesellschaft, Wissensmerkmale und –arten
- Individuelles Lernen
- Organisationales Lernen
- Wissensmanagement im Lichte der strategischen Unternehmensführung
- Wissensmanagement im Lichte der Hochschulpolitik
Terminplan
Ein Einstieg in den Studiengang ist zu jedem Modul möglich.
Strategisches Management
25.-28.09.2023
Grundlagen des Wissenschafts- und Hochschulsystems I - Externe Perspektive
13.-16.11.2023
Wissenschaftsmarketing (Wahlpflichtmodul)
11.-14.12.2023
Internationalisierung (Wahlpflichtmodul)
15.-19.01.2024
Finanzen und Controlling
05.-08.02.2024
IT-Management (Wahlpflichtmodul)
18.-21.03.2024
Personal
08.-11.04.2024
Evaluation und Qualititätsmanagement (Wahlpflichtmodul)
01.-04.07.2024
Grundlagen des Wissenschafts- und Hochschulsystems II - Rechtliche Rahmenbedingungen
17.-20.09.2024
Netzwerkmanagement und Fundraising (Wahlpflichtmodul)
11.-15.11.2024
Dieses Modul ist ebenfalls Bestandteil des Zertifikatsstudiums
Referent/in für HochschulfundraisingReferent/in für Alumni-Management.
Prüfungsleistungen
Jedes der drei gewählten Module wird mit einer der folgenden Prüfungsleistungen abgeschlossen:
- Hausarbeit (6 Wochen Bearbeitungszeit)
- Klausur (120 Minuten)
- Fallstudie (4 Wochen Bearbeitungszeit)
- Mündliche Prüfung (ca. 20-30 Minuten)
- Präsentation (ca. 20-30 Minuten)
Klausuren werden in der Regel zu Beginn des jeweiligen Folgemoduls geschrieben. Die Termine/Bearbeitungsfristen der übrigen Prüfungsleistungen werden rechtzeitig bekanntgegeben.
Im Rahmen der (internationalen) Praxisphase betreuen die Studierenden ein Praxisprojekt zu einer hochschul- oder wissenschaftlich orientierten Problemstellung im Bereich des Managements (Pflichtmodul 9). Das in der Praxisphase betreute Projekt (in der eigenen Organisation oder als externe Hospitation) soll im Rahmen einer Projektarbeit dokumentiert werden und unter Einbezug der wissenschaftlichen Perspektive eine Problemlösung erarbeitet werden. Die Bearbeitungszeit für die schriftliche Ausfertigung beträgt 6 Wochen (ca. 15 Textseiten).
Der Studiengang in Zahlen